mein chaos und ich

Der Nachteil daran, eine junge Frau von 20 zu sein, ist, dass alle Leute von einem erwarten ,dass frau ordentlich ist.
Das Problem hierbei ist jedoch, dass ich diese Erwartungen ganz und gar nicht erfüllen kann.
Ich bin nämlich nicht ordentlich. Leider.
Mein Schreibtisch biegt sich unter Lasten von Schminkzeug und Papierkram (der sich dann meistens stapelt aufgrund der Tatsache, dass immer neues Zeug dort seinen Platz findet, das alte aber partout nicht weichen will) und in meiner Schulecke (die sich übrigens, mangels Platz, auf dem Fußboden vor meinem Bücherschrank befindet) sieht es aus, als hätte jemand mit einem Stock darin herumgerührt.

Ich weiß, einige von euch werden jetzt denken, dass es ja nicht so schwer sein kann, Ordnung zu halten, zumal mir mein Chaos ja auch noch bewusst ist, nur leider ist dieser Gedanke ein klarer Fall von "Denkste".

Denn jedesmal, wenn ich zwei Stunden in meinem Zimmer geastet habe, damit man wieder grob erkennen kann, dass sich darunter eine Inneneinrichtung verbirgt und ich mir schwöre, dass es ab jetzt ordentlich bleibt, hält dieser Vorsatz leider nur wenige Wochen an. Denn kaum beginnt der Alltagsstress, beginnt auch wieder meine Unordnung und das, was der Engländer "procrastination" nennt : Die Verzögerungstaktik .
Wenn mein Chaos dann langsam anfängt, mir auf den Geist zu gehen, fange ich an, aufzuschieben, oder sagen wir, zu "priorisieren" (das klingt netter): Mir fallen tausend Sachen ein, die unbedingt noch erledigt werden müssen und dringender sind als das Chaos vor mir.
Das Ganze exponenziert sich dann über mehrere Wochen, bis ich dann schließlich wieder bei der Ausgangssituation angelangt bin: Ich brauche 2 Stunden, um das Chaos zu beseitigen und gelobe Besserung ...

Aber ich gebe ja die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann besser wird ( wenn es meine eigene Wohnung ist, für die ich mich verantwortlich fühlen muss ;) )

So long