Sonntag, 1. März 2009

Prolog einer Reise

Als mein Selbstbewusstsein starb, war ich 12 Jahre alt.

Leider hatte es keinen sanften Tod. Es wurde regelrecht gemeuchelt.

Die Täter waren eine Gruppe äußerst sadistischer Mädchen aus meiner Schule.

Zuerst hab ich noch Widerstand geleistet.

Mit patzigen Antwort, Schmeicheln, gezwungenen Witzchen, Selbstbehauptungskursen. Einem letzten verzweifelten Aufbäumen meines Selbstbewusstseins.

Genützt hat es nichts. Irgendwann hatten sie mich da, wo sie mich haben wollten : Knapp oberhalb der Grasnarbe.

Also habe ich mich eingeigelt, stillgehalten, geweint und gehofft , dass es irgendwann aufhört.

Als ich in die neue Klasse kam, hat es aufgehört.

Der Knacks in meinem Selbstbewusstsein ist geblieben.


Das ganze ist jetzt acht Jahre her.

Viel geändert hat sich nicht.

Vielleicht haben sich meine Prioritäten verschoben. Mittlerweile ist es mir nicht mehr so wichtig, was Leute über mich denken, mit denen ich sowieso nichts gemeinsam habe.

Dafür stehe ich quasi jeden Tag vor einer neuen Mauer.

Einer Mauer aus Hemmungen und Angst, der mich zu stellen ich nicht in der Lage bin.


Auch dieser Blog war für mich eine dieser Mauern.

Was , wenn die anderen meinen Schreibstil nicht mögen? Wenn keiner diesen blog liest?

Dann hab ich mich entschieden, es für mich zu tun.

Ich könnte zwar auch Tagebuch schreiben (was ich auch tue) , aber es ist nicht dasselbe .

Ich glaube, dass dieser blog so eine Art Mutprobe für mich werden wird.

Aber ich hoffe, dass ich sie bestehen werde.

1 Kommentar:

  1. Nachdem ich mich hier ein wenig umgesehen habe kann ich nur sagen: Du hast schon ein paar sehr schöne Schritte auf deiner Reise getan, nun lass´ einfach weitere folgen und versuche jeden Einzelnen zu genießen!

    Liebe Grüße,
    danyo

    PS: wenn es dich ein wenig beruhigen sollte - mir gefällt dein Schreibstil :-)

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