Seinen eigenen Stil zu finden ist gar nicht so leicht.
Weil man sich nämlich mit der Frage nach dem Stil auch die Frage nach der eigenen Persönlichkeit stellt.
Wer bin ich, und passt dieses weiß-rosa-getupfte Shirt mit Puffärmeln überhaupt zu diesem Ich?
Die Frage nach dem Stil habe ich mir schon etliche Male gestellt. Nicht immer ist etwas Positives herausgekommen.
Zum Beispiel als ich anfing, meinen Kleiderschrank mit einem ganzen Battalion schwarzer Herren-T-Shirts in XXL zu füllen, mir Sicherheitsnadeln in Reihung an die Jeans zu stecken und im Sommer mit Boots herumzulaufen.
Oder meine Pastell-Phase (die zum Glück genauso schnell wieder vorbei ging, wie sie gekommen war).
Fakt ist, dass ich mir jeden Morgen, wenn ich vor diesem kribbelbunten Chaos an Hosen, T-Shirts, Jacken und Pullovern stehe, dieselbe Frage stelle: Passt das überhaupt zu mir?
Das Knifflige an der ganzen Sache ist nur, dass manche Sachen miteinander kombiniert in der eigenen Fantasie (vor dem Kleiderschrank stehend) herrlich zueinander passen, sich in der Realität jedoch strikt weigern sich kombinieren lassen zu wollen.
Beispiel gefällig?
Am Wochenende habe ich versucht, zu einer Feierlichkeit eine Bluse zu tragen. Ich habe diverse Variationen verschiedenster Kleidungsstücke mit dieser Bluse ausprobiert (sogar eine lilafarbenen Weste, die mich in Kombination mit besagter Bluse ein wenig wie eine Servierkraft aussehen ließ), aber es half nichts.
Der Versuch mit der Bluse war zwar gut gemeint, am Ende entschied ich mich dann jedoch für eine etwas legerere Oberteilkombination, die meiner Ansicht nach wesentlich besser zu meinem Typ passte.
Aus diesem Kostümierungsversuch schloss ich, dass ein gewisses Stilempfinden uns wohl im Blut liegt.
Ich glaube, irgendwie weiß man einfach, was einem steht.
Und wenn nicht, hat man ja immer noch einen Spiegel, der es einem sagt =)
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vor 13 Jahren
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